Jungen in der Pubertät: Drei typische Probleme aus Elternsicht
Wenn Jungen in die Pubertät kommen, verändern sie sich körperlich. Auch auch psychisch ist vieles anders als zuvor. Kleine vertrauensvolle Kuscheltiger entwickeln sich zu abweisenden und extrem brummigen Problembären. Hier erfährst du, welche drei Herausforderungen in dieser Zeit die größten sind – und welche Möglichkeiten es für Dich gibt, damit umzugehen.
Bitte beachte: Die hier dargestellten Lösungen stellen nicht immer das Ideal dar. Es sind lediglich globale Empfehlungen.
1) Mangelnde Impulskontrolle: von null auf hundert in zwei Sekunden
Das Problem: Jungen in der Pubertät sind oft aufbrausend. Kleine Ermahnungen wie etwa die, endlich das eigene Zimmer aufzuräumen, führen zu äußerst bockigen Reaktionen. Der Grund dafür sind die umfangreichen hormonellen und hirnphysiologischen Veränderungen, die dein Junge in der Pubertät durchmacht.
Eine mögliche Lösung: Habe Geduld! Um diese Geduld aufzubringen, solltest du dir klarmachen, dass das Verhalten deines Jungen völlig normal ist. Außerdem solltest du mit festen Regeln dafür
sorgen, dass es möglichst wenige Einzelanlässe für Gefühlsausbrüche gibt. Wenn zum Beispiel tägliches Aufräumen zu den Grundregeln zählt, deren Nichteinhalten ohne Diskussionen Konsequenzen nach sich zieht, entfällt der Grund für immer wieder aufflammende Streitereien.
Ganz wichtig: Bleibe sachlich! Dein Heranwachsender ist schon emotional genug. Es hilft dir nicht, das als Angriff zu werten und ebenfalls auf die Gefühlsebene zu wechseln.
2) Erhöhte Risikobereitschaft: Was soll schon schiefgehen?
Das Problem: Jungen in der Pubertät neigen zu riskanten Verhaltensweisen. Beispiele dafür sind sogenannte Mutproben. Auch ein solches Verhalten ist völlig normal. Wenn es jedoch gefährliche Ausmaße annimmt, solltest du gegensteuern – allerdings nicht mit Verboten oder Repression.
Eine mögliche Lösung: Es ist für einen Heranwachsenden sehr wichtig, eigene Grenzen auszutesten und sich – neudeutsch ausgedrückt – einen Kick zu verschaffen. Du solltest deinem Jungen daher die Möglichkeit zu kontrollierten Grenzüberschreitungen geben. Etwa durch Bungee-Jumping oder einen Kletterkurs. Damit lenkst du sein Bedürfnis nach erweiterter Selbsterfahrung in gesunde Bahnen, ohne es ihm zu nehmen.
Ganz wichtig: Vermeide es, solche Maßnahmen „pädagogisch“ zu begründen. Vermittele deinem Jungen lieber das Gefühl, dass du seiner Abenteuerlust entgegenkommst.
3) Ablehnung des Vaters: Rebellion als Selbstzweck
Das Problem: Pubertierende Jungen provozieren leidenschaftlich gern Konflikte mit ihrem Vater. Sie suchen regelrecht Stress und machen durch ihr Verhalten sehr deutlich, dass sie nicht länger gewillt sind, die väterliche Autorität ohne weiteres zu akzeptieren.
Eine mögliche Lösung: Was vordergründig wie Rebellion gegen den Vater aussieht, ist oft nur der
Versuch, mehr Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen. Denn Jungen in der Pubertät brauchen das Gefühl, trotz ihrer herausfordernden Art auf ihren Vater bauen zu können. Sie möchten exklusive Zeit mit
ihm verbringen. Als Vater solltest du in der Pubertät also sehr präsent sein und regelmäßige
gemeinsame Aktivitäten mit deinem Sohn planen und durchführen.
Ganz wichtig: Erwarte nicht, dass deshalb die revolutionäre Grundhaltung deines Jungen sogleich verschwindet. Mache dir lieber klar, durch dein Engagement trotzdem positiv zur Persönlichkeitsentwicklung deines Sohnes beizutragen.
Wie gesagt: Die hier aufgezeigten Empfehlungen sind nicht allgemein verbindlich. Wirkliche Lösungen kann ich dir nur aufgrund deiner und eurer konkreten Situation aufzeigen. Bitte nimm jetzt Kontakt zu mir auf, um mehr zu erfahren. Ich freue mich auf euch!