Eltern verheimlichen, dass sie Angst vor ihren Söhnen haben
Eltern am Limit: die Angst vor dem pubertierenden Sohn
Türenschlagen, lautstarke Vorwürfe, tägliche Auseinandersetzungen: Wenn Jungen in die Pubertät kommen, haben es ihre Eltern alles andere als leicht. Oftmals können sie sich selbst eines nicht eingestehen: Dass sie nämlich Angst vor ihrem pubertierenden Sohn haben. Doch wie geht man mit der Realität um, wenn der eigene Sohn plötzlich zu einem Fremden wird?
Woher stammt das aggressive Verhalten?
Bevor Sie sich Vorwürfe machen, atmen Sie zuerst einmal ganz tief durch. Sie haben nicht aus bösem Willen gehandelt, sondern wünschten sich nur das Beste für Ihren Sohn, als Sie ihm in jungen Jahren einiges durchgehen ließen. Jetzt müssen Sie hilflos mit ansehen, wie sich der Mensch, den Sie vom ersten Tag an kennen, in einen Fremden verwandelt. An dem veränderten Verhalten Ihres Sohnes ist in erster Linie die Pubertät schuld. Die schwierige Übergangszeit zwischen Kindes- und Erwachsenenalter ist durch Frust und Probleme geprägt – für den Pubertierenden ebenso wie für die Eltern. Mit Ihren Sorgen stehen Sie keineswegs allein da: Viele Eltern geben zu, Angst vor Ihrem heranwachsenden Sohn zu verspüren. Wichtig ist, sich dem Problem gegenüber nicht zu verschließen und den Tatsachen ins Auge zu sehen.
Bloß nicht provozieren: Wo viele Eltern den falschen Weg einschlagen
Viele Eltern verhätscheln ihre Kinder. Doch was in jungen Jahren noch bezaubernd und süß sein kann, entwickelt sich später oft zu einem riesigen Problem, denn in der Pubertät sind Trotzanfälle alles andere als putzig. Leider ändern viele Eltern ihre Erziehungsmethoden ab diesem Punkt nicht, da sie sich vor den möglichen Auswirkungen fürchten und ihren Sohn keinesfalls provozieren möchten. Was ist, wenn der Sohn plötzlich Ablehnung zeigt? Die Angst, vom eigenen Kind nicht mehr geliebt zu werden, dient sehr oft als Auslöser für ein irrationales Verhalten. Anstatt Grenzen zu setzen und Regeln aufzustellen, erlauben Eltern ihrem pubertierenden Sohn weiterhin alles.
Hinzu kommt, dass Ihr Sohn nun seine eigenen Vorstellungen über die Welt und seinen Platz in ihr entwickelt. Früher waren Sie stets zur Stelle, um Ihrem Sohn den Weg zu weisen. Wie die meisten Kinder hat auch er auf Sie gehört. Jetzt ist alles anders, denn Ihr Sohn hat begonnen, seine eigenen Entscheidungen zu treffen – Ihre Ratschläge nimmt er nicht mehr sang- und klanglos hin. In Ihren Augen mögen seine Ansichten und Entscheidungen kindisch und falsch erscheinen, doch sie gehören ihm und ihm allein. Hier ist es wichtig, hin und wieder nachzugeben, ohne sich ins Bockshorn jagen zu lassen. Überlegen Sie gut, wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Angst vor dem eigenen Sohn: Was kann ich tun?
Eines vorab: Sie müssen sich das unangemessene Verhalten Ihres Sohnes nicht schweigend gefallen lassen. Gerade in der Pubertät genießen es Jugendliche, ihre Grenzen auszutesten. Hier müssen Sie Härte zeigen und durchgreifen. Tun Sie dies nicht, setzt sich niemals ein funktionierender Alltag ein. Dabei sollten Sie niemals vergessen, dass sich mit Gewalt nichts erreichen lässt. Viele Jungen haben sich daran gewöhnt, dass ihnen jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Wenn die Eltern bereits in der Kindheit allzu oft nachgeben, haben sie in späteren Jahren das Nachsehen. Doch es ist nicht zu spät: Sie haben die Möglichkeit, etwas zu ändern. Überdenken Sie Ihre Erziehungshaltung und die damit einhergehenden Erziehungshandlungen. Versuchen Sie, mit Ihrem Sohn zu kommunizieren und sich in ihn hineinzuversetzen. Zeigen Sie jedoch weder übermäßige Strenge noch maßlose Nachgiebigkeit: Beides sind Zeichen von Hilflosigkeit und in dieser Situation auf keinen Fall zuträglich.
Erkennen Sie sich in den geschilderten Alltagssituationen wieder? Kommt es auch bei Ihnen zu Hause oft zu Streit und Unstimmigkeiten zwischen Ihnen und Ihrem Sohn? Sind Sie am Ende Ihres Lateins und möchten Sie etwas an Ihrer Situation ändern? Dann hinterlassen Sie doch einfach einen Kommentar, schicken Sie mir eine PN oder kontaktieren Sie mich über den Link.